
Distanz: bzw. 10 km
Zeit: 1:07:29 h (Brutto) 1:06:59 (Netto - eigene Stoppuhr)Geschwindigkeit: 8:96 km/h bzw. 6:41 min/km (beide Netto)
Startschuss – der 1. Kilometer
Ganz entspannt träumte ich so am Start vor mich hin. Mit Musik auf den Ohren. Auf einmal ertönte ein Startschuss. Es ging auf einmal los. „Animation“ vor dem Start gab es scheinbar nicht! Ein ganz großer Minuspunkt an den Veranstalter.
Schnell schaltete ich meinen MP3-Player auf „Entspannungsmusik“. „Kampfmusik“ wollte ich mir für die letzten Kilometer aufheben.
Zuerst ging es bergauf in Richtung Osten. Das es etwas bergauf ging, war ja optisch sichtbar. Irgendwie ging es aber permanent bergauf. Eine langgezogene seichte Steigung stand an. Das hatte ich mir aber so nicht vorgestellt und dabei habe ich mir extra noch das Streckenprofil angesehen. Dennoch fühlte ich mich frisch und dynamisch und die ca. 700-800m Anstieg gingen auch gut voran.
Erstmalig überholte ich ein paar Leute. Teilweise lag es mit daran, dass ich eine junge brünette Frau mit Pferdeschwanz in meine Nähe sah. Mit der würde ich gerne zusammen laufen und ich hielt auf die ersten Kilometer immer wieder Fühlung, ohne wirklich ran zu kommen. Das Feld störte einfach und immer wenn ich Nahe war, wurden wir doch irgendwie wieder auseinander gezogen. Dennoch war sie ein guter Orientierungspunkt. Dann gab es noch andere Gründe, weshalb ich nicht ganz nach Plan lief: Einige Sportler hatten Schwierigkeiten beim Anstieg. Eine Frau ging sogar. Ein älterer Herr baute ganz rapide ab. Dann waren da noch zwei jüngere Damen in meiner Nähe, wovon eine recht kräftig war. Die wollte ich unbedingt nicht so weit von mir wegziehen lassen.
Wegmarkierung: 1km. Der Blick auf meine Stoppuhr: ca. 6:50 min. Da war mir meine neue Taktik klar: unbedingt unter 7min pro Kilometer auf der gesamten Strecke bleiben!
Der 2. Kilometer:
Jetzt ging es endlich bergab in Richtung Müggelsee. Endlich? Eher leider! Der Abstieg war schon ziemlich heftig. Teilweise musste man immer wieder die Spur wechseln. Einmal über einen dünneren Baumstamm der über den gesamten Weg lag springen. Ein anderes Mal lag auf einmal auch Tannengestrüpp direkt vor meinem Weg, wo ich mich auch ganz kurz verhedderte. Zuckersand-Stellen gab es auch.
Teilweise versuchte ich mich an meine vorderen Leute zu orientieren. Die etwas kräftigere Läuferen war diagonal vor mir. Die brünette Läuferen mit dem Pferdeschwanz war ungefähr 10m entfernt.
Nun gab es aber die Schwierigkeit, dass bei den Abstieg viele Läufer stark bremsten. Ich versuchte mich dem anzupassen, was mir auch etwas gelang. Nach einer Weile faste ich aber den Entschluss, dass ich lieber doch durchziehe. Mir schien es mehr Energie zu kosten noch stärker zu bremsen, als dass ich meine Beine etwas mehr laufen lasse. Überholmanöver. Auch an der Kräftigen. Die Brünette aber immer noch vor mir.
3.-5. Kilometer:
Wir kamen nun unten an. Wegpunkt: 3. Kilometer 19min und irgendwelche Sekunden, also absolut im SOLL. Jetzt ging es etwas dem Radweg und der Straße entlang, bis wir später wieder Richtung Spreeufer abbogen. Irgendwie hatte ich nun den Eindruck, dass hier der Lauf erst richtig begonnen werden würde. Das Profil vorher war nicht geeignet, um einen Rhythmus zu finden. Gleichzeitig hatte ich hier auch mein erstes Loch. Lag es auch daran, dass ich hier meine letzte Trainingseinheit abgebrochen hatte? Immer wieder kam der Gedanke wie ein fremder Impuls in mir hoch, dass ich es doch sein lassen soll. Trotzdem versuche ich auch den Lauf bewusst zu Genießen. Immer wieder werfe ich bewusst einen kurzen Blick über den Müggelsee.
Ich hing mich an ein Paar, welches ein recht vernünftiges Tempo zu laufen schien. Entlang des Müggelsee-Ufers machte ich eine entsetzliche Entdeckung: Die Strecke war nicht für uns Läufer allein reserviert. Immer wieder kamen uns Radfahrer und Wandergruppen entgegen, die zwar ordentlich Platz machten und einige feuerten uns an aber irgendwie war das total nervig. Einmal überholte mich ein kleiner Junge auf seinem Fahrrad. War er so unterwegs oder gehörte er als Betreuer zu einem Läufer? Es wurde langsam warm und heimlich dachte ich daran, dass beim 5.Kilometer etwas zum Trinken nicht so schlecht wäre. Aber das war gab es ja nach Ausschreibung nicht!
Inzwischen überholte ich auch die erste „offizielle Geherin“ – die Sache am Berg auf dem ersten Kilometer zähle ich nicht. –
Ich schaute auf die Uhr: Irgendwas um die 30 Minuten. Hatte ich den 4.Kilometer als Wegpunkt verpasst? Scheinbar…
5.Kilometer-Wegpunkt: immer noch unter 35 Minuten. Alles OK.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen